Helga Ritsch
„Ich arbeite hauptsächlich mit Porzellan und Steinzeug und stelle handgedrehte Gefässe her. Meine Werke kreieren eine feine Atmosphäre, eine schlichte Stimmung – manchmal eine Illusion: Ich versuche, mit meiner Kunst der Umgebung einen Hauch von Schönheit zu verleihen. Auch wenn dies nur für einen winzigen Moment ist.
Ich habe vor vielen Jahrzehnten das Material Ton entdeckt und mit 17 Jahren meine erste Teekanne hergestellt. Meine damalige Lehrerin, Frau Liu, hat es mir beigebracht. Bis heute forme ich Ton zu Gefässen: Das lenkt mich ab und hilft mir, viele Dinge in meinem Leben besser zu verarbeiten.
Ob als Einzelstück oder als Werkgruppe – ich versuche, Formen, Details und Oberflächen zu finden, die irritieren, die Fantasie wecken, manchmal verzaubern, auch zum Nachdenken anregen und sich ins Gedächtnis des Betrachters einbrennen. Meine Kunstwerke sind grenzüberschreitend und alle definieren den Begriff Keramik anders. Damit das gelingt, brauche ich einen Grossteil meiner Energie und Zeit: ich arbeite langsam, zerstöre viel, fange oft von vorne an und lege während meiner Arbeit Pausen ein.
Brüche gehören zu meinem Schaffensweg, ebenso wie das Unerwartete und Unkonventionelle. Wer das aushalten kann, ist bei mir richtig.“
2001-2006
Keramikerin-Ausbildung bei Keramik Meister Mathies Schwarze
1989-1995
Universität Zürich: Kunstgeschichte/Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft/Philosophie (MA)
1987-1989
ETH Zürich: Architektur Department (BA)
Seit 1998 als selbstständige Künstlerin tätig. Mitglied des Schweizerischen Keramikverbandes „swissceramics“.