DYLAN MARTINEZ
Die bekanntesten Werke von Dylan Martinez sind seine realistischen Wasserbeutelskulpturen, die eine Herausforderung für die Wahrnehmung ihrer Betrachter darstellen; mit seinem künstlerischen Schaffen erkundet er die verspielten und faszinierenden Eigenschaften von Glas. Dylan begann 2007 mit der Glasbläserei und erwarb 2008 seinen Bachelor of Science-Abschluss in Broad Field Science (breite Feldforschung) mit dem Nebenfach Outdoor Education (Erlebnispädagogik) an der University of Wisconsin-River Falls.
2017 erwarb er seinen Abschluss „Master of Fine Arts in Glass“ an der Ball State University. Heute betreibt er in White Salmon, WA, in der malerisch gelegenen Columbia River Gorge sein eigenes Studio, in dem er die Grenzen der Glaskunst weiter erforscht und verschiebt. Seine Werke wurden bereits mehrfach ausgezeichnet und werden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene ausgestellt und gesammelt.
„Unsere Sichtweise hat den stärksten Einfluss auf unser Verständnis der Welt. Mit meiner Kunst erschaffe ich Szenarien, in denen der Betrachter seine Fähigkeit zur Unterscheidung von Realität und Illusion infrage stellen muss. Meine Wissbegierde in Sachen Wahrnehmung beruht auf der Tatsache, dass ich an einer Rot-Grün-Sehschwäche leide. Dieses Manko bei meiner Farbwahrnehmung ist eine alternative Art und Weise des Sehens. Das von Trompe L’oeil inspirierte Werk H2O/SiO2 besteht vollständig aus heissgeformtem Glas und sieht aus wie gefüllte Wasserbeutel. Die eingeschlossene Bewegung der aufsteigenden Luftblasen und die Gestalt der Formen erwecken den Eindruck, dass die Formen echt sind. Besonders faszinierend daran ist die Tatsache, dass unser Wunschdenken häufig die Realität unserer Erfahrungen überlagert. Die Fokussierung auf klare, einfache Formen, denen die Komplexität des Beutelaufbaus gegenübersteht, ist Ausdruck meiner künstlerischen Überzeugung, dass technisches Können in Formen aufgehen sollte. Als Künstler möchte ich neuartige Ansätze beim Einsatz von Materialien entdecken, um eine neue Sichtweise unserer Welt zu erschaffen.“